Impulsvorträge

Hier findet ihr eine Übersicht über die Impulsvoträge auf dem Camp. Beschreibungen der Vorträge findet ihr darunter.

Datum Impulsvortrag I

10.30-11.15 Uhr

Impulsvortrag II

10.30-11.15 Uhr

Do 15.08. Aufbau
Fr, 16.08.
Sa, 17.08. Kein Unfug durch Rumflug – Flugverkehr und Klimagerechtigkeit Für eine neue linke Erzählung!
So, 18.08. Geboren, gelebt, gekämpft. Unser Leben im Rheinischen Revier Neue Bewegung braucht das Land – Aufruf zur Mobilitätsrevolution!
Mo, 19.08. Free the soil! Wie die Aufrechterhaltung des Selbst und anderer eine Feedbackschleife bildet. Trauma Stewardship als radikaler Akt des sozialen Wandels (EN)
Di, 20.08. Anarchie als gesellschaftlicher Normalzustand Kreuzfahrtschiffe (k)entern – für Urlaub ohne Ausbeutung und
Umweltzerstörung
Mi, 21.08. By 2020 We Rise Up

 

AGM activism 4 climate: Was bringen Interventionen im Rahmen von Aktionärsversammlungen?
Do, 22.08. Klimapolitik der AfD ¡VIVA LA AUTOMÍA! 25 Jahre ¡YA BASTA! Der zapatistische Widerstand gestern und heute in Chiapas/Mexiko
Fr, 23.08. Klimawende von unten: Wie wir durch direkte Demokratie die Klimapolitik in die Hand nehmen Health & Climate Justice
Sa, 24.08. Von alternativen Leben & transformativer Macht to be decided
So, 25.08. Klimagerechtigkeit & Feminismus – One struggle, One fight! Die www-Fragen: WER vernetzt sich mit WEM, WANN, ja, und das vierte W darf auch gefragt ! WARUM?
Mo, 26.08. Abbau
Di, 27.08.

 

Samstag, 17.08.

Kein Unfug durch Rumflug – Flugverkehr und Klimagerechtigkeit

Fliegen ist die dreckigste und ungerechteste Form von Mobilität. Über 80% der Weltbevölkerung saß noch nie in einem Flugzeug. Wenige Vielflieger*innen, vor allem aus dem Globalen Norden, fliegen uns auf direktem Weg in die Klimakrise. Die Flugindustrie versucht sich auch noch durch angeblich „grüne“ neue Treibstoffe und Kompensationsprojekte als nachhaltig darzustellen. Dabei sind sowohl der Anbau für Agrartreibstoffe als auch angebliche Kompensationsprojekten immer wieder für Landnahme und lokale Konflikte verantwortlich. Und das Schlimme ist: der Flugverkehr wächst rasant und es ist kein Ende in Sicht. Bis 2050 können bis zu 25% unserer CO2-Emissionen aus dem Flugsektor kommen wenn wir nichts unternehmen!

In der Klimagerechtigkeitsbewegung ist Flugverkehr immer noch ein Nischenthema. Das wollen wir ändern!

In diesem Impulsvortrag werden die Problematik des Flugverkehr vorgestellt sowie die aktuellen Kampagnen für eine Reduktion. Außerdem zeigen wir, wo sich Verknüpfungspunkte mit anderen Themen anbieten, z.B. Zeitwohlstand, soziale Gerechtigkeit und lokales Wirtschaften.

Referent*in: Anne Kretzschmar | Stay Grounded

 

Für eine neue linke Erzählung!

Die Journalistin und Autorin Julia Fritzsche trägt in ihrem Buch „Tiefrot und radikal bunt. Für eine neue linke Erzählung“ (Nautilus 2019) verschiedene linke Ansätze eines guten Leben für alle zusammen. Sie fragt, was ökologische, feministische, soziale und migrationspolitische Entwürfe gemeinsam haben und wie sie sich zu einer Erzählung zusammenführen lassen, die das Potenzial hat, die Welt zu verändern. Darum, verschiedene soziale Bewegungen und Ideen zusammenzubringen, geht es auch beim Feminist Futures Festival im September in Essen, über das sie informiert.

Referent*inn(en): Julia Fritzsche

 

Sonntag, 18.

Geboren, gelebt, gekämpft. Unser Leben im Rheinischen Revier

Wenn eine Familie Jahrhunderte an ein und dem selben Ort lebt, dann sind die Wurzeln tiefer als jedes Kohleflöz. Jahrhunderte geprägt durch Überlebenskampf, Kriege und seit Jahrzehnten die Angst vor der Vertreibung aus der Heimat. Ich führe diesen Kampf weiter, den bereits meine Großmutter und meine Eltern geführt haben, gegen Vertreibung, Vernichtung, gegen RWE!

Für meine Kinder und meine zukünftigen Enkelkinder, damit diese das erleben dürfen, was ich als Kind erleben durfte. HEIMAT!

Referent*in: Britta Kox | eine der Pressesprecher*innen vom Bündnis Alle Dörfer Bleiben

 

Neue Bewegung braucht das Land – Aufruf zur Mobilitätsrevolution!

Der Kampf gegen die Klimakrise muss in Deutschland auch gegen die wohl mächtigste Industrie geführt werden – gegen das Auto! Ein zerstörerisches Verkehrssystem nimmt uns nicht nur Platz zum Leben und Luft zum Atmen, es trägt auch massiv zur Verschärfung der Erderhitzung bei. Wir müssen weg von Stadtpanzern, autogerechten Städten und einer politischen Priorität für das Auto und hin zu Fuß, Fahrrad und Bahn: Wir brauchen eine Mobilitätsrevolution! Bis dahin gilt es Druck von unten aufzubauen, auch mit Aktionen zivilen Ungehorsams: Dafür bringen wir ein paar Ideen mit, wie wir der Autoindustrie „Sand ins Getriebe“ streuen….

Referent*in: Janna Aljets | Sand im Getriebe

 

Montag, 19.

Free the Soil!

Klimakrise, Ernteausfälle, grün-versiffter Kapitalismus – Zeit, zusammen in Bewegung zu kommen! Zeit, den großen Playern der industriellen Landwirtschaft den Kampf anzusagen! Unter dem Namen Free the Soil problematisieren wir die Rolle die Agrarindustrie in der sich ständig verschärfenden Klimakrise. Wir wollen euch den Zusammenhang zwischen Agrarindustrie, Klimawandel und Kapitalismus aufzeigen und euch von unserem Camp und unserer Massenaktion gegen das Düngemittelunternehmen YARA im September erzählen. Für Klimagerechtigkeit und gegen die großen Player der Agrarindustrie!

Referent*innen: Aktivisti von Free the Soil

 

Wie die Aufrechterhaltung des Selbst und anderer eine Feedbackschleife bildet. Trauma Stewardship als radikaler Akt des sozialen Wandels (EN)

Bewegungen machen, die sich darauf konzentrieren, Brücken zu bauen, die nicht spalten: Wie die Aufrechterhaltung des Selbst und anderer eine Feedbackschleife bildet. Begrenzte Räume: Risse im System, die Sie für den sozialen Wandel nutzen können. Innovativer Aktivismus: eine Revolution des Herzens durchführen. Traumaverwaltung als radikaler Akt des sozialen Wandels. Dekolonisierende Bewegungen und Perspektiven. Antidiskriminierung im Rahmen von Klimaschutzmaßnahmen. Soziale Permakultur und die erhöhte Wirksamkeit von Intersectionalbewegungen. Klimagerechtigkeit/Klimagerechtigkeit mit einem systemtheoretischen Ansatz zur Analyse des Problems und zur Strukturierung der Lösung.

Referent*in: Sahar Muhsin Laufman

 

Dienstag, 20.

Anarchie als gesellschaftlicher Normalzustand

Selbstorganisation scheitert nicht an der „Natur des Menschen“. Wer euch erzählt, dass „nun einmal“ irgendwer für die anderen entscheiden müsse, hat die Geschichte der Menschheit gegen sich. Menschen gibt es seit vielleicht 2 Millionen Jahren, die Idee der Herrschaft setzt sich erst seit 5000 Jahren durch und wurde auch dann immer wieder erfolgreich bestritten. In diesem Impulsvortrag geht es um Beispiele, wie Menschen der Bedrohung durch Herrschaft immer wieder ein Schnippchen geschlagen haben.

Referent*in: Rüdiger Haude | Privatdozent für Geschichte an der RWTH Aachen und unter anderem aktiv in der Hambi Support-Gruppe Aachen

 

Kreuzfahrtschiffe (k)entern – für Urlaub ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung

Kreuzfahrten boomen weltweit. Jedes Jahr nutzen mehr Menschen das immer billiger werdende Angebot und die Auftragsbücher für neue Kreuzfahrtschiffe sind auf 10 Jahre hinaus voll. Die Schattenseiten der Kreuzfahrtindustrie sind zahlreich – der billige Urlaub ist
verbunden mit Umweltzerstörungen, Ausbeutung und Sicherheitsrisiken.
Doch zum Glück wächst auch der Widerstand. Im Juni diesen Jahres blockierten AktivistInnen von #smashcruiseshit über sechs Stunden lang das Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffes in Kiel. Die AktivistInnen paddelten mit Kajaks, Schlauchbooten und auf Luftmatratzen vorm Schiff, besetzten die Schiffstaue und kletterten auf den Baukran vom neuen Terminal.
Beim Impulsvortrag zeigen wir euch die Schattenseiten der Kreuzfahrt, berichten von der Blockade und anderen Formen des Widerstands. Lasst uns darüber diskutieren, wie wir diese zerstörerische Industrie stoppen können. So darf Urlaub nicht aussehen!

Referent*in: Aktivisti von #smashcruiseshit | Weitere Infos zu Kreuzfahrt:
kreuzfahrt.nirgendwo.info

Mittwoch, 21.

By 2020 We Rise Up

By 2020 We Rise Up ist eine so größenwahnsinnige wie simple Idee. Größenwahnsinnig, weil die Idee lautet, dass es 2020 – also im nächsten Jahr – einen europaweiten Aufstand gibt, der das System lahmlegt und somit Klimagerechtigkeit erkämpft. Simpel, weil der Weg dorthin eigentlich bloß durch Koordination beschritten werden soll: Fridays for Future, Ende Gelände, Extinction Rebellion und zahllose andere Gruppen kämpfen ja bereits gegen die Klimakrise – was, wenn nicht mehr jede*r sein eigenes Süppchen kocht, sondern sich allesamt koordinieren? Und ja, nächstes Jahr ist ganz schön bald, aber einerseits war die Bewegung noch nie so bunt und stark und andererseits… wenn wir die Welt retten wollen, dann aber bald!

Referent*innen: Aktivist*innen von By 2020 We Rise Up

 

AGM Activism 4 Climate: Was bringen Interventionen im Rahmen von Aktionärsversammlungen?

Dieses Jahr war die Klimagerechtigkeitsbewegung auf den Aktionärsversammlungen deutscher Konzerne wieder besonders aktiv. Etliche Redebeiträge von Vertreter*innen von Fridays for Future haben auch medial einige Aufmerksamkeit bekommen. Auch einige Investor*innen scheinen sich kritischer mit den Maßnahmen zum Klimaschutz einzelner Konzerne auseinanderzusetzen, entweder durch Divestment (Aktienverkauf) aus fossilen Energieunternehmen oder „Shareholder Engagement“, etwa durch direkte Dialoge oder Anträge auf Hauptversammlungen.

Als Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre haben wir den Ansatz, Betroffene und Klimaaktivist*innen auf den Hauptversammlungen zu Wort kommen zu lassen. Doch wie können wir in Zukunft Aktionärsversammlungen für die Anliegen der Klimagerechtigkeitsbewegung nutzen? Wie lässt sich der Druck auf die Konzerne und Investor*innen am besten erhöhen? Welche Kritikpunkte und neue Ideen gibt es? Diese Fragen möchten wir mit euch diskutieren und Impulse für unsere Aktionen im nächsten Jahr aufnehmen.

Referent*innen: Aktivist*innen des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.

 

Donnerstag, 22.

Klimapolitik der AfD

„Der Klimaschwindel“ – so hieß eine DVD, die vor Jahren von Thomas Lackmann herausgegeben wurde. Lackmann hostete die Internetauftritte von Beatrix von Storch, als noch niemand damit rechnete, dass es irgendwann eine AfD geben würde. Die Leugnung des menschengemachten Klimawandels gehört also zum Kernbestand der AfD. Und auch die Anschubfinanzierung kam von einem Multimillionär, der aus wirtschaftlichem Eigeninteresse „Klimaskeptiker“ ist. Inzwischen hat EIKE, die europäische Zentrale für „Klimaskepsis“ über die AfD Mitarbeiter im Bundestag sitzen. Doch neben den unternehmernahen Interessen an einer unverantwortlichen Klimapolitik kocht der völkische Flügel in der AfD ein eigenes braunes Klima-Süppchen. Ein schneller Peak-Oil, ein schnelles Zusammenbrechen der Erdölförderung käme hier gelegen, einhergehend mit der Hoffnung auf eine nationalistische Revolution, auf Unruhen, die nach einem starken Mann schreien. Im Vortrag werden die neoliberalen, maskulinistischen und faschistischen Umweltpolitiken beleuchtet und zur Diskussion gestellt.

Referent*in: Andreas Kemper

 

¡VIVA LA AUTOMÍA! 25 Jahre ¡YA BASTA! Der zapatistische Widerstand gestern und heute in Chiapas/Mexiko

Vor 25 Jahren begann am 1. Januar 1994 die Rebellion der Zapatistas. Zehntausende indigene Kleinbäuer*innen erhoben sich unter dem Motto „Es reicht!“ und forderten soziale, demokratische und politische Rechte ein – „Alles für Alle!“. Seitdem bauen sie autonome, basisdemokratische Strukturen auf und verwirklichen alternative Entwürfe in Bildung, Gesundheit, Medien, Ökonomie, Rechtsprechung und Selbstverwaltung. Die zapatistische Frauenbewegung konnte über eine eigenständige Organisierung und die Durchsetzung der revolutionären Frauengesetze eine deutliche Verbesserung der Situation der Frauen erreichen. Bei all diesen Prozessen befand sich die zapatistische Bewegung immer im engen Austausch mit der mexikanischen Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen weltweit.
Aber warum begannen am 1. Januar 1994 die nach dem Revolutionär Emiliano Zapata (1879-1919) benannten ’Zapatistas’ im südmexikanischen Chiapas ihre Rebellion? Wie konnte es gelingen, autonome Parallelstrukturen zum repressiven mexikanischen Staat aufzubauen? Wie ist der Alltag in den zapatistischen Gemeinden? Wie steht es um die Situation und die Kämpfe der Frauen in der Bewegung? Wie konnten die Menschen ein würdiges Leben aufbauen?
Und wie funktionieren die Kooperativen in denen sich Menschen autonom organisieren, die bis vor wenigen Jahren noch in sklaverei-ähnlichen Strukturen für Großgrundbesitzer schuften mussten? Wie arbeiten die Kaffee-Kooperativen der Zapatistas bzw. die Importkollektive in Europa und welche Bedeutung hat der solidarische Handel?
Welche Initiativen hat die Zapatistische Befreiungsarmee EZLN gestartet, um ihre Rebellion unter dem Motto ’Alles für Alle!’ auszuweiten? Und wieso erfahren sie so viel solidarische Unterstützung in Mexiko und auf globalem Niveau?
Der Aufstand von 1994 hatte zudem einen spürbaren Einfluss auf die globale Linke. Ebenso wie die Geschichte der zapatistischen Bewegung soll demnach auch deren Auswirkung und Inspiration auf emanzipatorische Bewegungen weltweit durch ihre undogmatische linke Politik aufgezeigt werden.
Die reich bebilderte Informations-Veranstaltung bietet einen umfangreichen Einblick in die facettenreiche soziale Bewegung der Zapatistas.

Referent*innen:
Referent*innen: B.A.S.T.A. & Zwischenzeit e.V. (Münster)

 

Freitag, 23.

Klimawende von unten: Wie wir durch direkte Demokratie die Klimapolitik in die Hand nehmen

Durch direkte Demokratie schalten Bürger*innen städtische Kohlekraftwerke ab, verbannen Kohlewärme aus ihren Fernwärmenetzen, bringen Energienetze und Stadtwerke wieder in öffentliche Hand und erkämpfen Vorfahrt für Fahrräder. In unserem Workshop erfahrt ihr u.a. in welchen Städten sich Bürgerbegehren gegen Kohle besonders lohnen. Wir geben euch außerdem Tipps für erfolgreiche Kampagnen und bieten Beratung und Unterstützung für eure Kampagnenidee.

Refrent*innen: Franziska Buch | Umweltinstitut München & Eric Häublein | Bürger Begehren Klimaschutz

 

Health & Climate Justice

Klimagerechtigkeit und Gesundheit? Wie passt das überhaupt zusammen?

Was ist Gesundheitsgerechtigkeit? Was für Folgen hat der Kohleabbau und die Umsiedlung für Menschen vor Ort?

Was für Konsequenzen hat der Klimawandel für die Gesundheit der Menschen weltweit?

Was ist Planetare Gesundheit? Kann es gesunde Menschen auf einem kranken Planeten geben?

Wie können wir unsere Kämpfe für mehr Klimagerechtigkeit und mehr Gesundheitsgerechtigkeit besser vernetzten?

Wie können wir gemeinsame Handlungsstrategien entwickeln und diese auch umsetzen?

Wir, die Aktionsgruppe Gesundes Klima sind eine selbstorganisierte Gruppe von Menschen, die einen Bezug zum Gesundheitswesen haben.

Gemeinsam mit dir möchten wir die Klimagerechtigkeitsbewegung thematisch diverser gestalten.

Warum ist uns das wichtig?

Kapitalistische Produktionsweisen machen krank, genauso wie institutioneller Rassismus und Sexismus und sozioökonomische Ungleichheiten.

Wie können wir also in einem immer stärker auf Profit ausgerichteten Versorgungssystems, Menschen zu einer besseren Gesundheit verhelfen?

Denn weltweit beeinträchtigt der Klimawandel die Gesundheit von vielen Menschen und wir können ein so gut zugängliches Thema wie Gesundheit als Mittel nutzen, um auf die Folgen des Klimawandels auch hier vor Ort aufmerksam zu machen.

Du bist herzlich eingeladen mit uns gemeinsam in dieses Thema einzutauchen und Antworten auf die Fragen zu finden.

Referent*in: Mika Lammert

 

Samstag, 24.

Von alternativen Leben & transformativer Macht

Seit 10 Jahren gibt es als einen zentralen Akteur der Bewegung für Klimagerechtigkeit das Klimcamp im Rheinland. Nach einer ersten Phase des Schaffens von Grundlagen der Bewegung in den Jahren 2007-2009 (Klima- & Antira-Camp Hamburg, Mobilisierung nach Kopenhagen), spielten Klimacamps eine entscheidende Rolle beim Bewegungsaufbau (2010-2015). Ab 2015 wurde mit Ende Gelände der Druck größer bis im Herbst 2018 mit der besonderen Rolle der Waldbesetzung sich der Konflikt um den Hambacher Wald fulminant zuspitzte! Mit fridays-for-future (vierte Phase ab 2019) ist nun (fast) alles anders! Wie können wir mit dieser neuen Dynamik nun tatsächliche transformative Macht aufbauen? Welche Rolle können Klimacamps in der neuen Bewegungsphase spielen? Welche Zeitpolitik braucht die Bewegung angesichts des Zeitdrucks und der dramatischen Szenarien von Zivilisationskollaps?

Referent*in: Alexis Passadakis

 

Sonntag, 25.08.

Klimagerechtigkeit und Feminismus – One struggle, One fight!

Die Klimakrise ist grausame Realität und verstärkt bestehende soziale Ungerechtigkeit. Frauen* in den Ländern des globalen Südens sind besonderem Maße von den negativen Auswirkungen betroffen, nicht weil sie schwächer sind als Männer* sonders aufgrund der gesellschaftlichen Strukturen: Dem geringeren Zugang zu staatlicher Infrastruktur wie medizinische Versorgung oder Bildung, geringere Einkommen und weniger Möglichkeiten in politischen Entscheidungsgremien ihre Anliegen zu vertreten.

Gleichzeitig ist es kein Zufall, dass es global Frauen* sind, die an vorderster Front mutig gegen Konzerne der Fossilen Industrie kämpfen, die mit viel Stärke und Mut Veränderungen in ihren Gemeinden durchsetzen, auf Demos oder auf den UN-Klimakonferenzen laut ihre Stimme erheben und dabei die immer noch tief verwurzelten patriarchale Verhältnisse auf den Kopf stellen. Eine „Bessere Welt“ aufbauen bedeutet das bestehende in Frage zu stellen und nicht länger zuzulassen, dass reiche weiße Männer unsere Zukunft verfeuern. Global verbünden wir uns, geeint stellen wir die Machtfrage und kämpfen für Klimagerechtigkeit. Unsere globale Bewegung „für ein gutes Leben für alle“ muss feministisch sein und unteilbar verknüpft mit der Bewegung für die Gleichberechtigung von Frauen*.

Referent*innen: Kathrin Henneberger und Julia Pesch | Institute of environmental justice e.V.

 

Die www-Fragen, WER vernetzt sich mit WEM, WANN, ja, und das vierte W darf auch gefragt werden! WARUM?

Zusammen kommen und miteinander darüber sprechen und Aktionen planen und machen, ist das Eine.
Dann wieder getrennt sein und im Alltag zu stecken, ist das Andere.
Viele wissen nicht, was andere, oft so gar recht nah, auch für das gute Leben für alle, schon alles machen.
Oft haben wir alle so viel um die Ohren, dass wir das Gefühl haben, wir kommen nicht hinterher, oder wir wissen (noch) nicht, wo wir uns am besten sinnvoll einbringen können.
Die Fragen, die Andreas an diesen Morgen mit uns eher spielerisch vermitteln wird, drehen sich darum, wie wir langfristig und tragfähig Strukturen schaffen können, die uns erkennbar stärken und die uns im Alltag besser unterstützen und fördern.
Seine Behauptung ist: „Wir sind eigentlich schon reichlich viele, aber wir wissen noch nicht wirklich, wie viele eigentlich!“
Sein Aufruf: „Lasst uns in einer Organisation, die die Vielfalt fördert und begrüßt, zusammenkommen und so etwas wie das Wandelbündnis schaffen / weiterentwickeln, sodass wir unser aller Sehnsucht nach dem guten Leben für alle Lebewesen, in Einklang mit unserer Erde, schneller und gemeinsamer erreichen!

Referent*in: Andreas Sallam, u.a. Vorstand und Digital Verantwortlicher bei den deutschsprachigen Transition Initiativen und Mitglied des Koordinierungskreis im Wandelbündnis