Pressemitteilung vom 24.08.2017

Klimacamp: Aktionstage beginnen /// Bunte und vielfältige Proteste erwartet

Erkelenz – Heute beginnen die Aktionstage im Rheinland, in deren Rahmen sich tausende Menschen aus der ganzen Welt auf vielfältige Weise gegen Kohleverstromung und für ein gutes Leben für alle Menschen einsetzen. Bis zum 29. August wird das Rheinische Braunkohlerevier eine Vielzahl an Aktionen erleben, vom legalen Protest bis zum zivilen Ungehorsam.

Den Auftakt machte die Fahrrad-Demonstration „Tierproduktion stoppen“ der Gruppe „Animal Climate Action“. Sie begann um 10:30 Uhr auf dem Klimacamp am Lahey Park. Am Freitag startet vom camp for [future] die Fahrrad-Demonstration „Tour de [future]“, die den Tagebau Hambach umrunden wird. Noch im Verborgenen sind die Startzeiten der ungehorsamen Massenaktionen „Ende Gelände“ und „Kohle erSetzen“ sowie der Kleingruppen-Aktionen im Rahmen der Kampagne „Zucker im Tank“. Ein Höhepunkt ist jedoch bereits sicher: Am Samstag Mittag bilden viele Menschen unter dem Motto „Rote Linie gegen Kohle!“ eine schützende Menschenkette vor dem verbliebenen Hambacher Forst.

Mit dem Beginn der Aktionstage ist jetzt Halbzeit beim Klimacamp, und wir sind begeistert, wie gut bisher alles gelaufen ist“, zieht Johanna Winter vom Camp Bilanz. „Es ist wirklich motivierend, dass viele Anwohner*innen sich mit uns austauschen und vernetzen wollen und wir gemeinsam beginnen, Perspektiven für den Strukturwandel im Rheinland zu entwickeln.“ Am gestrigen Mittwoch waren noch einmal über 30 Menschen aus den umliegenden Ortschaften zu einer Führung über das Klimacamp gekommen, um sich über das Leben auf dem Camp und die Aktionen zu informieren und machten selber Vorschläge für eine gemeinsame Vernetzung und zukünftige Veranstaltungen.

Die Degrowth-Sommerschule ging am Mittwoch den 23. August zu Ende. In 20 viertägigen Kursen setzten sich die Teilnehmenden aus ganz Europa mit der Frage auseinander, wie unsere Gesellschaft und das Wirtschaftssystem gestaltet werden müssen, um eine klimagerechte Welt für alle zu schaffen.

Unterdessen wächst das Klimacamp weiter. Mittwoch Abend waren bereits etwa 2000 Menschen auf dem Camp, die planen, sich an Aktionen zu beteiligen oder weiterhin am Bildungs- und Kulturprogramm des Camps teilzunehmen. Neben der Küche, Crêpe-Stand, Kinderbetreuung, Ausstellungen und Infopunkten gibt es mittlerweile auch eine vegane Pizzeria, ein Postamt und ein Radio, das aktuelle Informationen vom Camp sendet. Auch die digitale Infrastruktur, über die sich Menschen außerhalb des Camps über das Geschehen dort und in den Aktionen informieren können, wächst: Schwedische Aktivist*innen haben das Livestream-Projekt „Disobedience Live“ gestartet, das eine Aktivistin auf ihrer Reise aus Nordschweden, auf dem Camp und in der Aktion „Ende Gelände“ rund um die Uhr mit Kameras begleitet. Eine Übersicht über alle Aktionen und aktuelle Informationen zum Geschehen an den verschiedenen Aktionsorten bietet die „Climate Action Map“, die aktuelle Meldungen und Bildmaterial auf einer Karte und im Live-Feed darstellt.

Die Veranstalter*innen rechnen damit, dass noch mehrere tausend Menschen im Laufe der nächsten Tage zum Camp dazustoßen werden. Zahlreiche Teilnehmer*innen reisen mit dem Fahrrad an, so unter anderem eine Gruppe von 30 Menschen, die aus London gestartet war und am Dienstag Abend auf dem Camp eintraf. Weitere Fahrradgruppen aus Frankreich, Österreich, Schweden und den Niederlanden kommen in den nächsten Tagen auf dem Klimacamp an, welches bis Dienstag den 29. August läuft.

Kontakt:

Johanna Winter

+49 1578 4697207

Christopher Laumanns

+49 1577 3395845

Mail: presse-klimacamp@riseup.net

Web:

http://climateactionmap.com/

http://www.disobedience.live/en/home/

Fotos: https://www.flickr.com/photos/146190439@N03/albums